Die frohe Botschaft abgestaubt
, Haffmanns 1989
Sellavie ist kein Gemüse - 30 Typen wie du und er, Psychologie-Heute-Taschenbuch 1990
Es ist nicht alles Kunst, was glänzt - Ein Künstlererkennungsbuch, Psychologie-Heute-Taschenbuch 1991
Sponto, Carla, Mike und Bobby McGee , Pendragon 1992
Der neue Mann und das Meer, Goldmann Taschenbuch 1995
Baby an Bord, Chrismon 2014

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Die frohe Botschaft abgestaubt

165 Seiten, Haffmans Verlag, 1989
ISBN 3 2510 0152 3
Umschlag und Zwischenzeichnungen: Gerd Bauer

Dies ist die Geschichte von Jesus, der ein Sohn von Josef war, der wiederum ein Sohn von Elis war, der seinerseits ein Sohn von Matthat war, der undsoweiter undsoweiter undsoweiter... Bis zu Adam, dem ersten Menschen. Die Zeit, in der die Geschichte spielt, hatte es noch nicht so mit den Nachnamen. Sollte euch also einer was von Jesus Leblanc oder Jesus Anzengruber erzählen, vergeßt es. Er hat den Falschen. Der Echte ist nur echt ohne Nachnamen. Zwar hängt man hin und wieder ein "von Nazareth" dran, das klingt irgendwie adlig, meint aber nur, dass er aus der Gegend kommt, nicht dass ihm die gehört. Wie zum Beispiel beim Labbadudl aus der Glabbagass.
Damals aber war das üblich. Usus, wie der Römer sagt, der statthaltend, scheppernd und unbeliebt in genau der Gegend, um die es geht, zuhauf und völkerrechtlich nicht ganz hasenrein, sein Unwesen trieb...

Der liebe Satz:

...hat dem antiquierten Bestseller eine Frischzellenkur erster Güte verpasst.
(Blickpunkt)

Der böse Satz:

...glauben Sie wirklich, dass sich aus solcher Bullenscheiße Schweinegeld machen lassen wird?
(vermutlich Wiglaf Droste - Titanic)


175 Seiten, Piper Verlag 2009
ISBN-10: 3492240674
ISBN-13: 978-3492240673
Umschlag: Cornelia Niere, Umschlagzeichnung: Gray Jolliffe

175 Seiten, Piper Verlag 2010
ISBN-10: 3492264204
ISBN-13: 978-3492264204
Umschlag: Cornelia Niere, Umschlagzeichnung: Gray Jolliffe

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Sellavie ist kein Gemüse

138 Seiten, Psychologie Heute Taschenbuch, 1990, ISBN 3 4073 0528 1
Umschlag: Peter J. Kahrl; Zeichnungen: Volker Kriegel

Du mußt deine Wut rauslassen", sagt sie, "gleich wenn du sie spürst- sofort rauslassen. Wenn du so weitermachst und immer alles runterschluckst, kriegst du ein Magengeschwür."
Das klingt fair, ist es aber nicht, denn wenn sie du sagt, meint sie sich. Anlaß zu Wutausbrüchen gebe von uns beiden nur ich. Von ihrer Wut ist also die Rede. Ich könnte höchstens eine Wut auf Dritte haben. Die verdienen dann auch das Donnerwetter, für dessen Herabschmettern sie wirbt.
" Also, seine Wut rauszulassen ist gesund?" frage ich.
" Ja", sagt sie.
" Für dich vielleicht", sage ich, "dein Magengeschwür mag in weitere Ferne rücken, aber meines kommt näher. Du lädst deine Wut nämlich auf mich ab, dann hast du sie los und ich hab den Krampt im Bauch. Ist das fair?" "Ich bin eben spontan", sagt sie.
Das nun wieder bezweifle ich, denn ich habe sie zögern sehen, als sie kürzlich das unwiederbringliche Jugendstilglas in der Hand hielt...

Der liebe Satz:

Sprach- und Rollenspiele, die den modernen Mann samt seinen Macken der Lächerlichkeit preisgeben.
(Steffen Radlmaier – Nürnberger Nachrichten)

Der böse Satz:

Weder besonders lustig noch informativ.
(Baustian - EKZ-Informationsdienst)

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Es ist nicht alles Kunst, was glänzt

156 Seiten, Psychologie Heute Taschenbuch, 1991, ISBN 3 4073 0546 X
Umschlaggestaltung: Peter J. Kahrl, Zeichnungen: Volker Kriegel

Der Künstler war von Gott seinerzeit für die Schöpfung gar nicht vorgesehen. Er kam durch ein Mißverständnis in die Welt. Und durch die Eitelkeit Gottes, der es nicht lassen konnte, mit seinem Werk anzugeben. "Kuck doch bloß mal, wie toll das alles hier gelungen ist", sprach er zu dem Ex-Lehmklumpen, den er als Komplizen für sich vorgesehen hatte. Als Kumpel. "Findst das nicht toll?" "Doch ja", antwortete Adam, "doch", und spürte dabei einen Stich im Herzen. Was war denn toll an diesem Zeug? Es wuchs, es flog, es schwamm, es hatte Farben, es rannte hin und her im Paradies na und? Was um Himmels willen sollte daran so toll sein, daß er es zu bewundern hätte? "Und ich?" fragte der Ex-Klumpen und Kumpel in spe, "wie findst du mich?"
Gott spürte, daß hier ein Schmerz war und sagte diplomatisch: "Aber du bist doch überhaupt meine beste Leistung. Dich hab ich ja sogar nach meinem Ebenbild gemacht."
Dazu muß man wissen...

Der liebe Satz:

Ich hab's schon achtmal verschenkt.
(Gaby Beck – Goethe-Buchhandlung Staufen)

Der böse Satz:

Das meiste ist banal, albern, wirkt forciert und gleicht einfältigen Kalauern, die nicht einmal für anspruchslose Karnevalisten taugen.
(Ursula Homann - EKZ – Informationsdienst)

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Sponto, Carla, Mike und Bobby McGee

25 Seiten, Pendragon 1992, ISBN 3 9233 0685 7
Umschlag: Bernd Ackehurst, Thommie Bayer, Volker Kriegel

Sie spielten Gitarre auf den Stufen vor der Kirche. Mike warf den Seesack hinter sich und lehnte erschöpft seinen Rücken daran. Ich bin ein Reisender, dachte er, schon weit genug entfernt, ein Reisender und glücklich unter Fremden. Eine Weinflasche wurde herumgereicht, und ein Mädchen mit ernsten Augen fragte: “Kommst du mit?” Es war kühl geworden. Er wickelte sich in den Parka, schlug die Arme um sich und wartete auf die Rückkehr seiner Körperwärme in den Stoff. Zu viert stiegen sie in einen zinngrauen Mercedes 180, dessen Motor nach mehreren Startversuchen ansprang. “Gibt's hier irgendwo eine Jugendherberge?” fragte er, “heut komm ich nicht mehr nach Berlin”.
“ Kannst bei uns schlafen”, sagte das zweite Mädchen.
Sie fuhren aus der Stadt, und Carla, die ihren Namen mit lustig rollendem R gesagt hatte, berührte sein Knie in jeder Rechtskurve. Später auch in den Linkskurven...

Der liebe Satz:

Eine kleine, schöne, Geschichte...
(Thommie Bayer)

Der böse Satz:

...bloß zu kurz.
(Thommie Bayer)

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Der neue Mann und das Meer

138 Seiten, Goldmann Verlag, 1995, ISBN 3 4424 2820 3
Umschlagmotiv und Zeichnungen: Volker Kriegel

identisch mit Sellavie ist kein Gemüse

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Baby an Bord

24 Seiten, edition chrismon (2014)
ISBN-10: 3869212616
ISBN-13: 978-3869212616
Illustrationen: Uli Gleis

Der kleine Junge war erst ein paar Wochen alt, da nahm sein Leben schon die erste abenteuerliche Wendung. Seine Mutter hatte für ihn ein Körbchen geflochten, aus Binsen und mit Teer außenherum, damit es wasserdicht war. In dieses Körbchen legte sie ihn eines Morgens, ging damit zum Fluss und versteckte es dort im Schilf.
Das tat sie, weil sie Angst um ihn haben musste. Die Familie lebte in Ägypten und gehörte zu den Israeliten. Die hatten keine Rechte, man durfte sie schlecht behandeln, sie mussten für die Ägypter arbeiten ohne Lohn und waren den Launen der Leute ausgeliefert. Und eine Laune war es vielleicht auch, dass der Pharao, der oberste Herrscher der Ägypter, auf einmal beschloss, alle männlichen Kinder der Israeliten umbringen zu lassen, dann würden die sich nicht eines Tages gegen ihn auflehnen können. Soweit, dass ihm dann irgendwann auch die billigen Arbeiter ausgehen mussten, dachte er nicht, aber das brauchte er auch nicht – wenn es keine Israeliten mehr gab, konnte er ja andere Völker gefangen nehmen und für sich schuften lassen.
Von diesem Plan hatte die Mutter gehört und sich beeilt, das wasserdichte Körbchen zu flechten, denn ein anderes Versteck als das dichte Schilf am Nil gab es in der Gegend nicht. Sie hatte die ganze Nacht durchgearbeitet. Wenn die Soldaten des Pharaos am Morgen kommen würden, musste sie ihr Kind noch im Schutz der Dunkelheit in Sicherheit bringen.

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